Antelope Canyon und Monument Valley

Von Page am Rande des Lake Powell aus, ging es weiter Richtung Moab in Utah. Auf der Strecke lagen 2 Ziele, die wir uns genauer anschauen wollten. Zum einen den Antelope Canyon und zum anderen Monument Valley. Der Antelope Canyon war schon einige wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze von Page (wo wir uns noch ein umfangreiches Frühstück gegönnt hatten) erreicht. Der Canyon selber liegt auf Navajo-Gebiet, d.h. zum Betreten des Gebietes muss man eine spezielle Gebühr bezahlen. Zudem kann man den Canyon nicht auf eigene Faust erkunden – auch hier ist man auf die Navajos angewiesen, die dafür spezielle Touren anbieten. Insgesamt wohl ein einträgliches Geschäft… Egal, wir wollten den Canyon sehen und buchten also eine Tour. Leider war die nächste Tour schon ausgebucht und wir mussten eine gute Stunde warten. Immerhin hatten wir unser eigenes Wohnzimmer dabei und mussten also nicht, wie die meisten anderen, draußen in der Hitze warten. Pluspunkt für eine Wohnmobil-Reise. Los ging es dann mit speziellen Jeeps, die für die Fahrt im Wüstensand extra hochgelegt wurden und hinten Pritschen für die Opfer – ich meine natürlich Tourteilnehmer – hatten. Unsere Fahrerin und Tourleiterin (Jessy) hatte sichtlich Spaß am Ritt durch den Sand. Während alle anderen Fahrzeuge eher links oder rechts am Rand fuhren, wo der Boden etwas fester war, bretterte sie mitten durch den tiefen Wüstensand. Wir haben jetzt noch überall Wüstensand von diesem heißen Ritt in unseren Klamotten und Sachen stecken. Aber gut – war halt im Preis mit inbegriffen. Die Tour selber war gut gemacht. Jessy hat sich alle Mühe gegeben, die richtigen Plätze und auch die besten Kamera-Einstellungen zu vermitteln, damit alle gute Fotos hinbekamen. Daumen hoch. War schon gut! Zum Glück haben wir noch ein klein wenig vom spektakulären Licheinfall in den Canyon (genaur gesagt im Upper Antelope Canyon) zu erleben. Schon eine Tour später hätte es davon nichts mehr gegeben. Für alle, die auch einmal diese Tour machen wollen also folgende Tipps:

1) Tour am besten so früh wie möglich buchen (entweder direkt vor Ort oder Online), dann in Ruhe frühstücken und sich gemütlich eine Viertelstunde vor Beginn der Tour einfinden.

2) Am besten eine Tour so gegen 11:00 Uhr (oder früher) buchen um optimale Lichtverhältnisse zu haben.

3) Ein gutes, lichtstarkes Objektiv mitnehmen – Stative sind bei den normalen Touren leider verboten.

Der Canyon selber lohnt sich auf jeden Fall. Man geht quasi im trockenen Flußbett durch den Canyon, welcher etliche Meter weiter oben einen mehr oder weniger breiten Spalt aufweist und dadurch super-geniale Lichtverhältnisse hervorruft. Ideal für ganz besondere Fotos:

Leider war die Tour recht kurz (zumindest aus meiner Fotografensicht) und der Canyon selber zu voll. Übrigens: es gibt auch spezielle Photo-Touren, die nur unwesentlich teurer sind 😉 Nach einer Stunde im Canyon und einer weiteren halsbrecherischen Fahrt mit Jessy standen wir wieder vor unserem Wohnmobil und haben verzweifelt versucht, den Sand aus den Klamotten, den Haaren und den Kameras zu bekommen. Ohne wirklichen Erfolg.

Weiter ging’s Richtung Monument Valley. Das auch hier die Strecke wieder einmal einzigartig war, muss ich wohl nicht mehr erwähnen. Insgesamt gesehen muss ich schon sagen, dass die Strecken während des zweiten Teils unserer bisherigen Reise insgesamt gesehen jeweils deutlich sehenswerter waren – was bei den gefahrenen Kilometern (gerade mit einem Wohnmobil) nicht unerheblich ist. Zum Glück sind wir als Gespann weite Strecken gewohnt und meistern sie gewöhnlich ohne größere Probleme. Das Monument Valley selber kam dann tatsächlich etwas kurz. Wie gewohnt haben wir erst einmal das Visitors Center angesteuert um uns zu informieren und die ersten Eindrücke zu gewinnen. Souverän hielten wir also am Kontrollhäuschen für den Eintritt an als mir zwei Punkte durch den Kopf schossen: 1) “Mist, das ist ja gar kein staatlicher Nationalpark, bei dem unserer Jahrespass gilt, sondern ein Nationalpark des dort ansässigen Indianerstammes” und 2) “Ich habe gerade am Antelope Canyon meine letzten Dollars Jessy als Trinkgeld in die Hand gedrückt”. Und natürlich kam es wie es kommen musste. Wir standen also am Häuschen, hinter uns bereits weitere Fahrzeuge und im Kontrollhäuschen hing ein riesiges Schild: “Cash only”, also nur Bargeld… Grrrrr… Also süßestes Touristen-Lächeln aufgesetzt und höflich gebeichtet, dass wir kein Bargeld dabei haben. Nach der obligatorischen Belehrung, wie man in Amerika an Bargeld kommt (als ob es außerhalb der USA keine Geldautomaten gäbe) nahm die gute Frau meine Kreditkarte, erklärte mir dass sie nur deswegen das Schild drin haben, weil es mit der Kreditkarte immer so lange dauert, zog die Karte durch den Leser und schon hatten wir unser Ticket. Noch ein böser Blick zusammen mit der Erklärung, dass auf den Trails keine Wohnmobile erlaubt sind und wir waren drin. Manchmal muss man echt sagen. “Die spinnen, die….”. Na ja. Vom Visitors Center hatten wir schon eine sehr gute Sicht auf einige der Highlights des Tals. Auf eine weitere geführte Tour mit Jeeps hatten wir dann allerdings keine Lust mehr – wäre außerdem etwas spät geworden.

Also wieder raus aus dem Park und weiter Richtung Page und zwar immer am Monument Valley entlang. Gefühlt hat diese Fahrt alles geboten, was wir bei der Tour bekommen hätten. Umso besser. Und mein “Forrest Gump”-Foto habe ich auch bekommen. Insider wissen, was gemeint ist 🙂

Nach einer weiteren tollen Fahrt kamen wir dann in Moab an – gerade noch rechtzeitig um vor der Ruhezeit unseren Platz in Beschlag zu nehmen (das Büro war zwar schon dicht – aber hier ist es üblich, dass für die Spätankommer die Unterlagen irgendwo am Office selber hinterlegt sind). So haben wir unseren Platz in Beschlag genommen, das Wohnmobil justiert (sprich die Höhe und die Waage durch Auffahrkeile justiert), alle Anschlüsse montiert, den Slideout ausgefahren (also die seitliche Erweiterung des Wohnmobils) und das gerade noch vor der Ruhezeit. Dachten wir! Was wir leider nicht auf dem Radar hatten, war die Tatsache, dass wir ja diesmal nicht nur kurzzeitig die Grenze nach Utah überschritten haben und Utah tatsächlich in einer anderen Zeitzone liegt. Somit hatten wir es nicht 22:00 Uhr wie gedacht sondern 23:00 Uhr, und wir waren viel zu spät dran. Blöd – es hat sich aber keiner beschwert *grins*. So laut waren wir dann doch wohl nicht.

 

Die Route:

Gesamtstrecke: 457111 m
Gesamtzeit: 12:17:41
Download file: Moab.gpx

 

3 Kommentare

  1. herrliche Aufnahmen, tolle Formationen, tolle Farben, sehr Beeindruckend,
    Überwältigend was die Natur geschaffen hat.
    Gruß aus Calpe

  2. Wow! Einfach nur wow. Die Bilder sind der Wahnsinn und ich bin einfach nur neidisch! Schön wie man sich als Touri doch immer irgendwie durchschmuggeln kann *grins*

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