Der heutige Tag steht im Zeichen der totalen Gegensätze. Nach unserer Übernachtung auf einem sehr schönen Campground in Santa Margarita, den wir gestern Abend entgegen der Berechnung unseres Navis schon kurz nach 21:00 Uhr erreichen konnten, haben wir uns heute morgen schon recht früh auf den Weg nach San Diego gemacht. Auf dieser Strecke lagen noch 2 Ziele, die wir uns etwas genauer anschauen wollten: Santa Barbara und Los Angeles. Und das sind wirklich 2 Orte, die gegensätzlicher nicht sein können. Zum einen Santa Barbara – ein beschaulicher Ort an der Küste, mit tollen Stränden, Häusern im spanischen Stil und einem tollen, hölzernen Pier, der (ganz im amerikanischen Stil) sogar mit dem Auto befahrbar ist – natürlich nicht mit unserem Wohnmobil. Das hatten wir glücklicherweise in einer Seitenstraße parken können. Ein herrliches Fleckchen Erde, ruhig und entspannt. Die Autofahrer cruisen mehr als das sie fahren. Die Häuser maximal 2-stöckig und gepflegt. Insgesamt hat dieses Örtchen uns so gut gefallen, dass wir es deutlich länger ausgehalten haben, als wir geplant hatten. Und sicher hätten wir es noch viel länger genossen, wenn wir nicht noch einige Kilometer vor uns gehabt hätten. Also zurück zu unserem Wagen und weiter ging es auf den Highway Richtung Los Angeles. Und da hat es uns dann getroffen. Je näher wir dieser Metropole kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Stop-and-Go war da noch das Schnellste, was wir erlebt haben. Alles war voll und laut – die Aussicht aus den Fenstern war auch nicht gerade berauschend. Unterm Strich waren wir nicht traurig, dass wir das Ziel Los Angeles kurzfristig gegen San Diego ausgetauscht hatten. Aber ein Ziel hatten wir ja doch noch! Das Hollywood-Schild, diesen überdimensionierten Schriftzug in den Hollywood Hills. Ich hatte wohlweislich einen “Geheimtipp” recherchiert, von dem aus tolle Fotos zu machen sein sollten. Den haben wir ins Navi gehämmert und los ging’s. Na ja, prinzipiell eine gute Idee – mit kleinem Auto oder Fahrrad wäre dieses Ziel für einen geübten Mountain-Biker auch gut zu erreichen gewesen. Aber nicht mit einem 10 Meter langen Wohnmobil. Sollte man meinen. Wir haben es trotzdem in Angriff genommen, haben uns mühsam die winzigen Straßen den Berg hinaufgequält und dabei rücksichtslos jedes entgegenkommende Fahrzeug zum Zurücksetzen gezwungen. Zum Glück hatten wir das Radio laut aufgedreht, so konnten wir die Flüche der Anwohner nicht verstehen. Insgesamt hatten wir Spaß wie kleine Kinder 🙂 Und um das Ganze perfekt zu machen, bin ich den Berg hinauf und Sabine den Berg hinab gefahren. Bevor ich es vergesse: ein schönes Foto von dem Schild haben wir auch gemacht, aber das war am Ende fast schon zweitrangig. Nach diesem Abenteuer mit unserer “Bergziege” sind wir wieder zurück auf den Highway, haben uns brav wieder in den Stau gestellt und sind langsam – ganz langsam – weiter Richtung San Diego. Den Campground (der übrigens neben unserem Stellplatz am Lake Mead wohl der schönste der gesamten Reise ist) haben wir natürlich wieder einmal nach Sonnenuntergang erreicht.
Der Versuch, noch schnell etwas zu Grillen und ein paar Pommes im Backofen zuzubereiten, endete dann allerdings in einem Fiasko. Mehr verrate ich dazu nicht (außer, das wir jetzt auch wissen, wie laut unser Feuermelder ist und wie man ihn wieder abschaltet – übrigens um 22:30 Uhr kein Spaß). Man muss sich ja auch noch ein paar Geschichten für ein gemeinsames kühles Bier daheim aufsparen. Pech gehabt 🙂
Zum Abschluss: die Route von heute:
Gesamtzeit: 12:56:33