Sequoia,  oder doch nicht Sequoia?

Der heutige Bericht beginnt erst einmal mit einer Korrektur – so leid es mir auch tut. Fakt ist nämlich, dass ich mich heute zwar aus der Nähe des Sequoia-Parks melde, nicht aber (wie angekündigt) aus dem Park selber. Bevor ihr euch entsetzt fragt, was denn da schief gegangen ist, kann ich euch beruhigen: Gar nichts… War so geplant 🙂 Zumindest im Prinzip. Eigentlich war ja der ursprüngliche Plan, nach dem Death Valley direkt über den Tioga-Pass (in ca. 3000 m Höhe) zum Yosemite Nationalpark zu fahren. Aufgrund einer ungewöhnlich großen Schneemenge ist der Pass aber immer noch für den normalen Verkehr gesperrt. Angeblich sind zwar nur noch wenige Meilen vom meterhohen Schnee zu befreien, nützt aber trotzdem nichts: wir kommen nicht durch. Also sind wir schweren Herzens südlich um die Sierra Nevada herum gefahren und haben Sequoia vorgezogen. Aber jetzt greife ich schon wieder vor.

Um ehrlich zu sein, begann der heutige Tag nicht ganz so toll. Von der für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Hitze im Death Valley (ihr seht: ein Jahr voller Superlative) habe ìch ja bereits gestern berichtet. Da wir aber dummerweise noch zusätzlich den bisher einzigen Campground ohne irgendwelche Anschlüsse erwischt haben (insbesondere ohne Stromanschluss) konnten wir die Klimaanlage unseres Wohnmobils nicht nutzen und das Wageninnere hat sich ziemlich schnell in einen Backofen verwandelt. An Schlaf war da zwar zu denken – aber eben nur theoretisch. So haben wir uns heute morgen zu den allerersten Sonnenstrahlen aus kleinen, übermüdeten Augen angeschaut und spontan entschlossen, alles einzupacken und loszufahren. Da wir ja keine Anschlüsse zu entfernen hatten, ging das auch recht flott. So kam es also, dass wir noch vor 7:00 Uhr am Badwater Basin waren. Hatten den großen Vorteil, dass wir gefühlt die einzigen Menschen im Death Valley waren. Keine anderen Autos und nur ganz wenige Menschen am Basin. Hat ja auch was. Falls jetzt jemand auf die Karte schaut und sich denkt: “Hoppla, wie fahren die denn herum”, hat er recht. Da wir das Basin am Tag davor nicht mehr geschafft hatten, mussten wir es heute nachholen und diesen Umweg fahren.

So schaut es übrigens früh morgens am Badwater Basin aus:

Zurück ging es die gleiche Strecke, nur mit einem gewaltigen Unterschied. Sabine hat das Steuer übernommen und uns die nächsten 300 Kilometer durch das restliche Death Valley und sogar noch weiter nach Kalifornien hinein gebracht! Die Tour war einfach toll. Entgegen dem Namen ist das Valley alles andere als tot. Landschaftlich wechseln sich Wüstengebiete, Salzseen, Steppen mit teilweise fast schon üppiger Vegetation und bergige Abschnitte bis zu 1500 m Höhe ab (übrigens: mit über 80 m unter dem Meeresspiegel ist das Badwater Basin der tieftse Punkt der westlichen Hemisphere – nur so zum Angeben). Heiß war es zwar immer noch – aber dank Klimaanlage im Führerhaus erträglich. Zumindest solange man die Klimaanlage verwenden konnte. Bei einigen Strecken wurde empfohlen, die Klimaanlage abzuschalten um den Motor des eigenen Fahrzeugs nicht zu überhitzen. Da wurde es prompt wieder dampfig im Auto. Nach dem Valley sind wir dann südlichen um die Sierra Nevada herum über Bakersfield nach Vesalia direkt am Sequioa Nationalpark gefahren. Insgesamt waren es heute ca. 570 Kilometer. Die Route seht ihr hier:

Gesamtstrecke: 607641 m
Gesamtzeit: 12:11:07
Download file: Sequioa.gpx

Ein Highlight möchte ich euch nicht vorenthalten. Unser erstes selbstgegrilltes Steak (ca. 1 Kilogramm schwer). Hmmmmm….

Das haben wir uns verdient. Da schlafen wir heute bestimmt wie die Steine.

Noch ein redaktioneller Hinweis: Manchmal lohnt sich der Blick in einen “alten” Beitrag. Ich werde nämlich immer mal wieder Fotos oder anderes Material hinzufügen…

2 Kommentare

  1. Hallo Sabine u. Holger,
    nun habe ich endlich die Adresse eures Reiseblogs gefunden, schaute immer wieder bei der Reiseroute hinein. Aber jetzt bin ich dabei und werde eure Beiträge gespannt verfolgen.
    Mit den Temperaturen können wir nicht ganz mithalten,
    aber 28°-30°C im Schatten haben wir zur Zeit auch.
    Wir wünschen Euch ein gute Fahrt und eine fuktionierende Klimaanlage im Auto.
    Die herzlichsten Grüße aus Calpe
    wünschen Euch
    Angeles u. Heinz

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