Der heutige Tag war aufregend. Kaum hatten wir unser Wohnmobil in “Besitz” genommen wurden wir auch schon an einer “Security Station” aufgehalten und von einem freundlichen Polizisten bzw. Beamten des Nationalparks innen und außen durchsucht…. Aber jetzt erst einmal der Reihe nach:
Der Tag begann recht früh mit einem Telefonat mit dem Wohnmobil-Verleiher. Dieses war notwendig, um einen Termin für die Abholung durch den Verleih-eigenen Shuttle zu vereinbaren. Leider war unser Hotel nicht auf der Liste der möglichen Abholorte – wahrscheinlich war es einfach zu klein. Aber das Nachbarhotel war auf der Liste. Vereinbart wurde also, dass wir gegen 13:00 vom Shuttle dort eingesammelt werden sollten. Was macht man also, wenn man nur wegen des Telefonats früh aufgestanden ist und auch noch nicht auschecken muss? Na? Richtig: man geht etwas frühstücken… Haben wir auch gedacht und ein Frühstückslokal neben unserem Hotel aufgesucht. Wobei – genauer gesagt war dieses Frühstückslokal genau wie unser Hotel selbst auch eigentlich ein Bestandteil des gleichen riesigen Casinos. Richtig gehört. Um in unser Hotel zu gelangen, mussten wir jedesmal durch die Schar spielwütiger Menschen im Royal Casíno hindurch zum Hoteleingang im Innern. So saßen wir nun beim Frühstück und konnten anderen Menschen beim verprassen ihres Geldes an den Spielautomaten zuschauen. Typisch Las Vegas. Das Frühstück selber war auch eine Show: es gab Mini-Hamburger mit Spiegelei sowie kleine Kartoffelrösti. Interessante Mischung – aber eigentlich auch ganz lecker.
Nach dem Auschecken aus dem Hotel zogen wir also rüber zum Nachbarhotel (Harah’s) um auf den Shuttle zu warten. Allerdings sollte sich das noch als kleine Geduldsprobe herausstellen. Nicht das der Shuttle zu spät war. Vielmehr war die Kombination aus Mittagshitze und unerträglichem Baustellenlärm anstrengend. Aber nach einer guten Stunde war es soweit. Unser Shuttle kam (mit 2 anderen Paaren besetzt) um die Ecke. Auf dem Weg zum Verleiher hat der Fahrer (ein gebürtiger Spanier aus Barcelona) einen kleinen Umweg über die sogenannte “Altstadt” (eine gewagte Bezeichnung für eine Stadt, die erst 1902 gegründet wurde) gemacht und uns noch allerhand Interessantes gezeigt. So wurde die Fahrt noch einmal zur Sightseeing-Tour. Daumen hoch. Beim Verleiher angekommen gab es erst mal viel Papierkram und dann eine insgesamt recht kurze Einweisung in unser neues, rollendes Zuhause. Mal sehen, was wir davon alles behalten und nicht sofort wieder vergessen haben 🙂
Und dann ging es auch schon los – die ersten Meter waren aufregend. Meinem Gefühl nach habe ich nach 10 Minuten das erste Mal wieder geatmet (vielleicht war es auch schon vorher). Nur gut, dass das erste Ziel nur ein paar Blocks entfernt war – der nächste größere Walmart. Gefühlt so groß wie das Olympiastadion in Berlin war der schon eine Herausforderung – immerhin waren wir kaum bis gar nicht vorbereitet. Bepackt mit allerlei Nützlichem und wahrscheinlich auch weniger sinnvollen Dingen haben wir dann unser Wohnmobil bepackt und sind zu unserem ersten Ziel aufgebrochen: dem Hoover-Damm. Und da kam dann die erste Kontrolle auf uns zu. Vor dem Damm war eine grenzähnliche Anlage aufgebaut, wo alle Fahrzeuge kontrolliert wurden. Autos links – LKWs und Wohnmobile rechts. Alle Außenfächer mussten geöffnet werden und wurden inspiziert, Danach kam noch das Innere dran. Als Dank gab es danach aber immerhin eine Menge nützlicher Infos über Park- und Besichtigungsmöglichkeiten. Auch gut. Den Damm selber haben wir uns von einer nahen Brücke aus angeschaut. Sehr imposant! Auf eine Fahrt über den Damm haben wir allerdings aus Zeitgründen (und der Hitze wegen) verzichtet und sind direkt weiter an den Lake Mead gefahren. Da wir keinen Stellplatz hatten, wollten wir nicht zu spät ankommen. Was wir nicht auf der Rechnung hatten: der Lake Mead ist ein Nationalpark – zumindest sind wir jetzt stolze Besitzer einer “America the Beautiful” Karte, die uns den Zutritt in die staatlichen Nationalparks gewährt. Auf dem RV-Campground angekommen gab’s den ersten Schrecken. Ein großes “Closed” Schild im Büro. Allerdings war es gar nicht so schlimm. Die noch freien Plätze waren außen angeschlagen und konnten frei gewählt werden. Bezahlt wird dann am nächsten Tag. Während ich mir das Ganze noch angeschaut habe, kam eine supernette Frau im Golf-Cart um die Ecke und hat uns herzlich empfangen. Sogar einen tollen Standplatz (ohne direkt Nachbarn aber direkt am See) hat sie uns rausgesucht. Das Abenteuer “Wohnmobil anschließen” haben wir dann auch ganz gut gemeistert und dann gemeinsam den Sonnenuntergang am Lake Mead genossen. Die Romantik kommt also auch nicht zu kurz 😉
Die nächste Etappe wird uns ins Death Valley führen – bis dann….